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Frisches aus dem Geschäft

Neues aus dem Jahre Null

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In unserem aktuellen Newsletter stelle ich euch eine Reihe von Rollenspielen vor, die auf der Year-Zero-Engine basieren, dem Haus-Rollenspielsystem des schwedischen Verlags Fria Ligan/Free League. Auf Deutsch sind im Uhrwerk-Verlag mit Mutant: Jahr Null, Coriolis: Der dritte Horizont und Die verbotenen Lande bereits eine ganze Reihe dieser Rollenspiele erschienen. Beim Ulisses-Verlag sind derzeit die deutschen Übersetungen der offiziellen Rollenspiele zu Tales from the Loop und Alien in Arbeit, die auch auf der Year-Zero-Engine basieren. Es geht also ziemlich rege zu bei Year Zero, und erfreulich Science-Fiction lastig!

Mutant Jahr Null: Mechatron
Uhrwerk €39,95
Mutant: Jahr Null, das Postapokalpyse-Rollenspiel aus dem nach wie vor schwer angesagten schwedischen Hause Free League, bekommt seinen zweiten Ableger: Nach dem schrägen Genlab Alpha, in dem man gentechnisch hochgerüstetes Fellgetier spielen konnte, darf man nun die von ihren menschlichen Herren zurückgelassenen Maschinen verkörpern. Klingt ein bisschen nach "wir sind melancholische Terminators, die ohne Menschen nicht wissen wohin mit sich." Da ich Mutant: Jahr Null aber leider noch nicht gespielt habe, belasse ich es bei dem Hinweis, dass Mechatron erschienen ist, und widme mich weiter unten stattdessen einem anderen Spiel aus dem Hause Free League, das schon seit längerem auf Deutsch erschienen ist ...

Coriolis - Der Dritte Horizont
Uhrwerk: €39,95
... nämlich Coriolis, das ich gerade mit großer Vorfreude für meine Online-Runde vorbereite! Far-Future-SF in einer Gruppe weit entfernter, durch die Portale einer Vorläufer-Zivilisation verbundener Sternensysteme, ein Schuss Mystik, ein kultureller Hintergrund, der eher an arabische, nordafrikanische und persische Motive angelehnt ist - und eine Raumschiffcrew, die sich mehr schlecht als recht mit oft zwielichtigen Aufträgen durchschlägt. Die Einflüsse von Firefly über Dune bis Alien sind deutlich erkennbar (wobei die Autor*innen auch Alastair Reynolds als wichtige Inspirationsquelle nennen; und Becky Chambers würde ebenfalls wunderbar ins Bild passen). Aber bei Coriolis stimmt einfach die Abmischung und eignet sich perfekt, um sich mit einer kleinen, smarten Crew von Held*innen und Schurk*innen in große Ereignisse verwickeln zu lassen - insbesondere, wenn man den Abenteuerband Der verschwundene Abgesandte spielt, der sich die ganz großen Settingmysterien vorknöpft.
Als Regelwerk verwendet Coriolis die verlagseigene "Year Zero Engine", ein recht schlankes W6-Poolsystem, das ganz klassisch auf (wenigen) Attributen und (breiten) Fertigkeiten aufbaut und ziemlich tödlich ist. Hat ein bisschen was von: "Wir machen Shadowrun so, dass die Regeln auf gut 100 Seiten passen und man sie in zwanzig Minuten lernen kann." Ein ordentliches System zum Design von Raumschiffen und für den Raumkampf ist auch dabei, und beides fühlt sich rund und plausibel an, ohne sich allzu sehr in Details zu verlieren.

Mit Arams Geheimnis, Das sterbende Schiff, Der letzte Flug der Ghazali, dem schon erwähnten Der verschwundene Abgesandte und dem Sammelband Ikonen und Intrigen sind schon eine ganze Reihe Abenteuer für Coriolis erhältlich. Die meisten davon habe ich bisher nur quergelesen und dabei einen durchweg guten Eindruck gewonnen: Am Anfang stehen klare Missionen, die anschließenden Szenen, Schauplätze und NSC wirken gut aufbereitet für einen ergebnisoffenen Verlauf. Coriolis hat definitiv was von den typischen Rollenspielen der 90er mit ihren großangelegten Settings und epischen Kampagnen, wirft aber den Ballast über Bord und konzentriert sich ganz darauf, Material für tolle Scifi-Geschichten bereitzustellen. Fahrt die Triebwerke hoch, Kurs auf das nächste Sprungportal, und wenn die Schiffsintelligenz mal wieder nicht die Klappe hält, hilft ein beherzter Faustschlag auf die Konsole! [Jakob]

Die verbotenen Lande - Basisbox
Uhrwerk €49,95
Und noch ein letzter Tipp aus dem Hause Free League - ebenfalls keine Neuheit, aber wir haben uns einige der letzten Exemplare der Basisbox des Fantasy-Hexploration-RPGs Die verbotenen Lande gesichert. Wer bei diesem Schmuckstück noch gezögert hat, sollte jetzt zuschlagen; einen Nachdruck wird es vermutlich erst in einigen Monaten geben! [Jakob]

 

... und ein letzter Year-Zero-Tipp, bisher nur auf Englisch erschienen:

Vaesen
Free League Publishing €49,90
If you've read the German part of this newsletter, you already know that I'm on a Year Zero Engine trip at the moment. This rules engine by Swedish publisher Free League hits my sweet spot for class-less, level-less, flexible role-playing rules that don't get bogged down in feats and create a feeling of threat, urgency and most importantly choice with each test. The newest Year Zero Game, Vaesen, is at the rules-lite end of the spectrum. Set in a vaguely defined fantasy Scandinavia of the 19th century, it casts the players in the roles of investigators of strange occurences and the stranger creatures behind it. As opposed to many horror RPGs, there are no Lovecraftian overtones here at all. Instead, the supernatural is firmly based in Scandinavian folk-lore, giving Vaesen a dark fairy-tale vibe. Most importantly, while the monsters do have stats, most of them are not designed to be fought and defeated by dice-rolling alone; Vaesen is very much about finding out what you are dealing with and figuring out its weak spots. Also, Vaesen states quite openly that there's no such thing as a fundamentally evil creature in this setting (though it has its share of scary, cruel, malevolent and hungry beings, which very well might include humans) - so if you can't defeat something, you might just be able to appease it or strike a deal with it. I've heard Vaesen described as "The X Files in 19th century Scandinavia and without the overarching alien mythology episodes", and that seems to fit pretty well.
For now, I've totally buried myself in Vaesen's scifi sister game Coriolis, so I didn't get around to give Vaesen my full attention yet, but it certainly looks enticing! [Jakob]

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